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Viertagewoche Thema bei HG-Kamingespräch in Schwetzingen

Das Kamingespräch bei der HG Oftersheim/Schwetzingen hat sich als schönes Netzwerk-Format für Sponsoren des Vereins etabliert. Dieses Mal ging es um ein Thema, das gesellschaftlich immer relevanter wird.

Unter dem Titel „Haben wir noch Lust auf Leistung?“ läuft die Veranstaltung an diesem Abend, präsentierte Vorstand Michael Zipf. Dabei hat man sich von der Kernforderung der Gewerkschaft IG Metall nach der Viertagewoche inspirieren lassen und auch die aktuell streikende Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) fordert eine 35-Stunden-Woche, wurde die Aktualität des Themas zu Beginn aufgegriffen. Wie diese Fragestellung mit einem Verein kompatibel ist, der überwiegend auf Leistungssport ausgerichtet ist, demonstrierte das Kamingespräch der HG Oftersheim/Schwetzingen am Mittwoch in eindrucksvoller Art.

Die sechste Ausgabe der jährlich für Vereinssponsoren ausgerichteten Zusammenkunft stand unter dem Motto „Aus- oder Irrweg: Die Viertagewoche“ und brachte zahlreiche Geschäftsführer und Inhaber der Unternehmen in Schwetzingen und der Region zum zweiten Mal im Welde Brauhaus in der Schwetzinger Fußgängerzone zusammen.

Im sportlichen Bereich sei man „absolut leistungsorientiert“, meinte HG-Vorstand Martin Schmitt eingangs. Sein auf dem Hocker vor der Leinwand neben ihm sitzender Vorstandskollege Markus Barthelmeß verwies auf den Status des Vereins als Leistungsstützpunkt.

Aufschwung fürs Ehrenamt

Das Sportliche sollte im Programm jedoch nur eine Nebenrolle einnehmen. Nach einem Einblick in die vom neu zusammengestellten Kompetenzteam vorangetriebenen Fortschritte der Spielgemeinschsaft in Sachen Klimafreundlichkeit, die unter anderem die digitale Bereitstellung des Spieltagsheftes in der neuen Handyapp der HG umfassen, leitete Referentin Emily Peters von der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald über zum Diskussionsthema, das reichlich Zündstoff bieten sollte.

In ihrem Impulsreferat beleuchtete die Personalberaterin unter anderem rechtliche Hintergründe rund um Tarifverträge und Arbeitszeitgesetze, die auf den ersten Blick wohl nur wenige auf dem Radar haben. Als Zuständige für die in der Handwerkskammer organisierten Firmen berichtete Peters von einem Handwerksbetrieb, der die Viertagewoche eingeführt und sich nun – in Zeiten umfassenden Personalmangels – über eine Schlange an Bewerbern freut. „Die Leute nutzen den freien Tag oft fürs Ehrenamt“, schlug sie die Brücke.

Als Vorsitzender des TV Schwetzingen stieß Athi Sananikone die Diskussion an, ob ehrenamtliche Tätigkeiten durch Arbeitgeber nicht nur ermöglicht, sondern auch finanziell gefördert werden sollten.

So schön mehr Frei- und weniger Arbeitszeit besonders für die vom Publikum teilweise für ihre vermeintliche Faulheit kritisierte Generation Z – dazu zählen rund um die Jahrtausendwende Geborene – klingen mag, in vielen Berufen lassen sich Arbeitszeitkürzungen nicht umsetzen, so der Tenor vieler in der Bau- und Handwerksbranche beheimateter Besucher.

Probephase gescheitert

„Wir haben die Viertagewoche ausprobiert“, berichtete Marcus Fackel von Fackel Sonnenschutz aus Oftersheim, „und es ging schief“. Im Handwerk würde es am Endkunden scheitern, die Dienstleistungen nur an vier Wochentagen anzubieten, waren sich viele einig.

Eine andere Perspektive brachte der in der IT-Branche tätige Stefan Stadler ein, der flexible Arbeitsorte und -zeitmodelle gewohnt ist. Auch HG-Cheftrainer Christoph Lahme, gemeinsam mit einigen Spielern anwesend, profitiert im selben Berufszweig von einer Viertagewoche. „Anders bekomme ich das als Trainer gar nicht gestemmt“, verriet er.

Weniger den polarisierenden Begriff Viertagewoche als vielmehr flexible Arbeitszeitmodelle wollte auch Referent Simon Stelgens, Geschäftsführer der Oftersheimer Schreinerei „s-quadrat Konzepte“, in den Vordergrund rücken. Unter anderem durch die Einführung einer 37-Stunden-Woche habe sein Betrieb die Produktivität steigern können, berichtete er von seinen Erfahrungen.

Austausch beim Buffet

So sehr den Anwesenden die Wortmeldungen unter den Nägeln brannten, musste Moderator und HG-Sponsoringverantwortlicher Max Mäder die zweistündige Plenumsdiskussion mit Anrichten des Buffets „nicht zuletzt aus eigenem Interesse“ zugunsten des geselligen Teils des Abends beenden.

Für den Plankstadter Unternehmer Andreas Berger sei das Event die perfekte Möglichkeit, „sich mit anderen Betrieben kurzzuschließen, welche Probleme sie haben“. Für den Schwetzinger Zahnarzt Dr. Ralf Mehlis ist neben den Diskussionsthemen vor allem das Gespräch mit Leuten abseits des Spieltags in anderer Atmosphäre interessant.

Das Format habe sich zu einer starken Marke entwickelt, zog HG-Spielbetriebsgeschäftsführer Timo De Marco ein positives Fazit. „Unsere Partner wissen, dass sie hier nicht nur hervorragend netzwerken können, sondern auch wichtige Impulse für ihr Geschäft bekommen.“ Und wer mit dem Zug angereist ist, kam trotz Streik hoffentlich gut nach Hause.

16.11.2023 Schwetzinger Zeitung / Nicolai Lehnort

Bilder: Lutz Rüffer

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