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Erst Enttäuschung – dann Triumph

Jugend-Handball: HG-B-Jugend wohl wieder Bundesligist

„Wahrscheinlich“ hat die B1 der HG Oftersheim/ Schwetzingen im ersten Anlauf sich erneut das Ticket zur Jugend-Bundesliga-Handball (JBLH) erkämpft. Nur zwei der fünf Gruppensieger in den diversen Staffeln – neben der HG der TV Bittenfeld – haben für die höchste Spielklasse gemeldet. Diese sollten nun die beiden Tickets zur JBLH erhalten. Obwohl die spielleitende Stelle in Person eines der Schiedsrichter vor Ort war, blieb eine endgültige Bestätigung aus. Die neue in Freiburg ansässige Baden-Württembergische Geschäftsstelle behält sich diese Entscheidung vor will erst später darüber befinden.

Dabei begann der Wettkampftag nach zweimal 15 Minuten Spielzeit mit einer großen Enttäuschung für Oftersheim/Schwetzingen. Auftaktgegner TSV Weinsberg gab meistens den Takt vor, der Gastgeber war ständig im Hintertreffen. Die brutal offensive Deckungsweise der Unterländer schmeckte den HG-Jungs um diese frühe Zeit so garnicht. Wenn es so aussah, als würden sie die Partie auf ihre Seite zum kippen bringen (9:9, 12:12, 16:16) passierten wieder irgendwelche Unzulänglichkeiten. Das Ende vom Lied lautete 18:20 (10:12). Trainer Florian Schwarz konnte und wollte die Spielweise seiner Leute nicht verstehen, gab sich aber bald wieder kämpferisch: „Abhaken. Wir müssen den nächsten Gegner weghauen, dann die Finalspiele gewinnen.“

Dieser nächste Gegner, nach langer Pause, war dann die SG Waldkirch/Denzlingen, die sich teilweise ebenfalls in offensivem Abwehrverhalten (wie auch die folgenden Spielpartner) übte. Doch Handball kann manchmal so einfach sein. Schwarz‘ Aufruf war erhört worden. Nach wenigen Minuten waren die Kräfteverhältnisse geklärt, auch wenn noch der eine oder andere Konzentrationsmangel auftrat. Dem „standesgemäßen“ 20:10 (10:4) folgte im Halbfinale der Doppelgruppe gegen HB Ludwigsburg über einfache 25 Minuten Spiellänge ein 18:11, welches sich ebenfalls früh andeutete (7:2/8.).

Nun fieberte alles im HG-Lager der Revanche gegen Auftaktgegner Weinsberg entgegen. Doch dieser ließ sich in seinem Halbfinale von Pforzheim/Eutingen II mit 13:20 abfertigen, verlor auch die Begegnung um Rang 3 gegen Ludwigsburg 11:20.

Also der Klassiker: HG gegen die SG. Den Spielern von Pforzheim/Eutingen, obwohl „nur“ zweite Mannschaft war anzumerken, wie gut sie ausgebildet sind. Sie leisteten erheblich mehr Widerstand als die Akteure der vorherigen Partien – wenn auch vergeblich. An der Dominanz Oftersheim/Schwetzingens gab es nach dem jähen Schreck am Morgen keine Zweifel mehr: 19:14.

HG: Philipp,Ulianenko; Mehrlis (2), Baldauf (2), Auth (5), Pöltl, D. Summ (6), Brombach (3), Schmitt (18/3), Dudziak (9), Förster (5), de Marco (13), Hoberg (8), Wagner (4).

Überblick

Nach Stand der Dinge, aber eben ohne offizielle Bestätigung bislang verbleiben Bittenfeld und HG in der JBLH. Konstanz, Bietigheim und Saase³Leutershausen, jeweils Zweitplatzierte an ihren Turnierstandorten, müssen in Runde 2 zwei Tickets zur bundesweiten Endqualifikation ausspielen. Der Verlierer wird Regionalligist, wie die weiteren Gruppensieger Heiningen, Göppingen II, Pforzheim/Eutingen II, Neuhausen/Ostfildern II und Rhein-Neckar-Löwen II. Die jeweils Drittplatzierten, fünf an der Zahl, spielen noch die restlichen Regionalliga-Plätze und eventuelle Nachrücker aus. /mj

Bilder: Siegfried Brombach

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25. Oktober 2025

„Mentalität und Einsatz stimmen“

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„Mentalität und Einsatz stimmen“

3. Liga: HG-Trainer Christoph Lahme und Kapitän Marc Kern beziehen Stellung zur aktuellen Situation.

Die HG Oftersheim/Schwetzingen steckt vor dem heutigen Drittliga-Handballspiel gegen den VfL Pfullingen vielleicht nicht unbedingt in der Krise, aber zumindest in einem Loch, aus dem sie wieder herauskommen will. Zu Beginn der Woche war es noch etwas hektisch. Schließlich übt Trainer Christoph Lahme noch einen „normalen“ Beruf im IT-Wesen aus und Kapitän Marc Kern (Bild) musste an der Universität Klausuren bewältigen. Trotzdem nahmen sich beide Zeit für dieses Interview.

Wie kann man mit so einer Situation von Trainerseite umgehen – ohne sich ständig in seinen Ansagen zu wiederholen?

Sich hinterfragen ja, zweifeln nein: HG-Coach Christoph Lahme

Christoph Lahme: Wiederholen ist gar kein schlechter Ansatz. Genau diese Art der Wiederholungen, egal ob verbal oder über Spielsituationen, sind es, die uns in manchen Abläufen einfach fehlen. Es ist mir durchaus bewusst, dass ein Henri Hell nicht 1000 Wiederholungen mit Yannick Muth hatte. Oder einer der beiden mit Sinan Antritter. Geschweige denn mit Istvan Ferger. (Die Spieler können hierbei beliebig ausgetauscht werden.)  Ich bin froh, dass wir unter Woche wieder einigermaßen in Trainingssituationen kommen, bei der die am Wochenende nebeneinander um Punkte ackernden Jungs gemeinsam auf der Platte stehen. Der momentane Tabellenstand ist natürlich nicht zufriedenstellend, jedoch müssen wir auch realistisch sein. Der Spaß muss zurück in die Trainingshalle, ohne den geht es nicht. Schlechte Stimmung und Nörgeln helfen uns nicht und auch kein Hinterherjammern verpasster Chancen. Die Mentalität stimmt und auch der Einsatz, wir müssen jetzt einfach mal durchziehen und uns belohnen.

Welche Rolle kommt dem Mannschaftskapitän in dieser schwierigen Phase zu?

Marc Kern: In erster Linie versuche ich, Ruhe ins Team zu bringen und den Fokus zu halten. Wenn’s nicht läuft, ist jeder schnell unzufrieden, was wiederum zu Unkonzentriertheiten führt. Da braucht es jemanden, der vermittelt, motiviert und manchmal auch klare Worte findet. In dieser Hinsicht muss auch ich mich definitiv noch steigern.

Wie gehst du persönlich mit der Situation um?

Kern: Ehrlich gesagt, ist das nicht leicht. Niederlagen nagen an einem, vor allem, wenn man sieht, dass der Wille und das Können vorhanden sind. Ich versuche, nach vorn zu schauen und das Positive herauszufiltern. Jammern hilft uns nicht weiter.

Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, die Lage zu verbessern?

Kern: Ich kann/muss vorangehen – mit Einsatz, Körpersprache und Kommunikation. Ich versuche, das Team auf dem Platz zu pushen und auch außerhalb des Spielfelds Gespräche zu suchen.

Wie steht es um die Stimmung im Team?

Kern: Natürlich ist sie nicht auf dem Höhepunkt. Frust ist da, aber das gehört im Sport dazu. Wichtig ist, dass wir im entscheidenden Moment zusammenhalten und jeder versteht, worum es geht.

Den Anhängern zu versprechen, dass ihr bis zum Ende kämpft, klingt ausgelutscht. Was könnte man ihnen diesmal sagen?

Kern: Ich verstehe, dass die Fans solche Worte irgendwann nicht mehr hören können. Wir wissen, dass wir besser sein müssen und vor allem besser sein können. Jeder im Team will zeigen, dass wir brennen, die nächsten Punkte in der Nordstadthölle zu behalten.

 Zweifelt der Coach auch an seinen eigenen Entscheidungen?

Lahme: Zweifeln ist absolut fehl am Platz, jedoch ist eines auch klar: Ich hinterfrage ständig meine Entscheidungen – egal ob bei Sieg oder Niederlage. Das gehört einfach dazu und hilft mir auch, besser zu werden. Wenn man am nächsten Tag das Spiel im Video schneidet, fragt man sich ständig, wieso man hier nicht anders als Trainer agiert hat. Es ist das gleiche Learning wie bei den Spielern.

Spiel: HG Oftersheim/Schwetzingen – VfL Pfullingen (Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)

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