Zum Inhalt springen
Laden... HG Oftersheim/Schwetzingen

„Eindringliche Warnung vor Unterschätzung“

HG startet Auswärtstournee an der Zollernalb / Heimspiele für B1 und Frauen II

Die ohnehin nur kurze Weihnachtspause der Handballer endete für die A-Jugend-Bundesliga-Truppe der HG Oftersheim/Schwetzingen schon nach einem Teil der Feiertage. Gleich am Tag nach Neujahr war Schluss mit der vermeintlichen Faulenzerei und es ging sofort mit einer Art Trainingslager los, weitere Einheiten, auch am Freitag, folgten. Schließlich steht am Samstag schon die nächste Partie der Meisterrunde auf dem Spielplan. Zum Auftakt der siebenteiligen Deutschlandtournee geht es zur JSG Balingen/Weilstetten (15 Uhr).

„Wichtig für uns war es, wieder in einen positiven Trainingsflow zu kommen“, betonte Justin Hahne die Notwendigkeit solcher Maßnahmen, „um annähernd unser Niveau zum Ende der Vorrunde zu erreichen“. So sah der Co-Trainer auch etliche Defizite in den ersten drei bereits absolvierten Heim-Begegnungen der Meisterrunde, die die HG zwar mit 4:2 Punkten abschloss, dabei aber satte 102 Gegentreffer kassierte, 107 warf.

Die Coaches Hahne und Christoph Lahme warnen ihre Spieler auch „eindringlich“ davor, das Balingen/Weilstetter Team aufgrund seiner letzten Ergebnisse, zwei ordentlichen Niederlagen, zu unterschätzen. In den Köpfen der Kurpfälzer Jungs sollte sicherlich auch die Erinnerung an das erste Aufeinandertreffen in der Vorrunde richtig einsortiert werden. Da führten die Gäste lange und deutlich, Oftersheim/Schwetzingen hingegen nur einmal – am Ende. Für die doppelte Punktausbeute reichte es.

Doch so leichtsinnig wird der kommende Gastgeber seinen Besuchern sicherlich nicht noch einmal in der Schlussphase entgegentreten, zumal vor eigener Kulisse. „Und schließlich gewinnt eine Mannschaft nicht ohne Grund gegen den Spitzenreiter“, macht Hahne deutlich, welches Potenzial in der JSG-Mannschaft steckt. „Zudem schätzen wir, dass der Gegner jetzt wieder mit voller Kapelle spielen wird.“ Denn zuletzt hatten einige Stammkräfte bei Balingen/Weilstetten gefehlt.

Nach dem vergeigten Auftritt in Oftersheim waren die JSG-Trainer Jonas Baumeister, der Ex-HGler, und Fabian Mayer reichlich angefressen gewesen, wähnten den Verlust des Startplatzes in der Meisterrunde. Doch mit einem 30:29-Sieg über Staffelsieger Rhein-Neckar-Löwen (bei gleichzeitigem 28:27-Erfolg der SG Pforzheim/Eutingen in Allach) kamen die Zollernalb-Schwaben weiter im Kampf um die deutsche Meisterschaft und die favorisierten Münchener flogen raus, weshalb es jetzt zur erneuten ersten Auseinandersetzung von insgesamt zwei weiteren Begegungen kommt.

Auch in der heimischen Oftersheimer Karl-Frei-Halle wird schon wieder Handballsport geboten. Am Sonntag erwartet die männliche B1 Oberliga-Tabellenführer JANO Filder um 13 Uhr. Zwei Stunden später ertönt der Anpfiff für das zweite Frauenteam in der Bezirksliga auf den TSV Birkenau III.

Bild: Lutz Rüffer

Was Dich noch interessieren könnte:

25. Oktober 2025

„Mentalität und Einsatz stimmen“

Weiterlesen

„Mentalität und Einsatz stimmen“

3. Liga: HG-Trainer Christoph Lahme und Kapitän Marc Kern beziehen Stellung zur aktuellen Situation.

Die HG Oftersheim/Schwetzingen steckt vor dem heutigen Drittliga-Handballspiel gegen den VfL Pfullingen vielleicht nicht unbedingt in der Krise, aber zumindest in einem Loch, aus dem sie wieder herauskommen will. Zu Beginn der Woche war es noch etwas hektisch. Schließlich übt Trainer Christoph Lahme noch einen „normalen“ Beruf im IT-Wesen aus und Kapitän Marc Kern (Bild) musste an der Universität Klausuren bewältigen. Trotzdem nahmen sich beide Zeit für dieses Interview.

Wie kann man mit so einer Situation von Trainerseite umgehen – ohne sich ständig in seinen Ansagen zu wiederholen?

Sich hinterfragen ja, zweifeln nein: HG-Coach Christoph Lahme

Christoph Lahme: Wiederholen ist gar kein schlechter Ansatz. Genau diese Art der Wiederholungen, egal ob verbal oder über Spielsituationen, sind es, die uns in manchen Abläufen einfach fehlen. Es ist mir durchaus bewusst, dass ein Henri Hell nicht 1000 Wiederholungen mit Yannick Muth hatte. Oder einer der beiden mit Sinan Antritter. Geschweige denn mit Istvan Ferger. (Die Spieler können hierbei beliebig ausgetauscht werden.)  Ich bin froh, dass wir unter Woche wieder einigermaßen in Trainingssituationen kommen, bei der die am Wochenende nebeneinander um Punkte ackernden Jungs gemeinsam auf der Platte stehen. Der momentane Tabellenstand ist natürlich nicht zufriedenstellend, jedoch müssen wir auch realistisch sein. Der Spaß muss zurück in die Trainingshalle, ohne den geht es nicht. Schlechte Stimmung und Nörgeln helfen uns nicht und auch kein Hinterherjammern verpasster Chancen. Die Mentalität stimmt und auch der Einsatz, wir müssen jetzt einfach mal durchziehen und uns belohnen.

Welche Rolle kommt dem Mannschaftskapitän in dieser schwierigen Phase zu?

Marc Kern: In erster Linie versuche ich, Ruhe ins Team zu bringen und den Fokus zu halten. Wenn’s nicht läuft, ist jeder schnell unzufrieden, was wiederum zu Unkonzentriertheiten führt. Da braucht es jemanden, der vermittelt, motiviert und manchmal auch klare Worte findet. In dieser Hinsicht muss auch ich mich definitiv noch steigern.

Wie gehst du persönlich mit der Situation um?

Kern: Ehrlich gesagt, ist das nicht leicht. Niederlagen nagen an einem, vor allem, wenn man sieht, dass der Wille und das Können vorhanden sind. Ich versuche, nach vorn zu schauen und das Positive herauszufiltern. Jammern hilft uns nicht weiter.

Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, die Lage zu verbessern?

Kern: Ich kann/muss vorangehen – mit Einsatz, Körpersprache und Kommunikation. Ich versuche, das Team auf dem Platz zu pushen und auch außerhalb des Spielfelds Gespräche zu suchen.

Wie steht es um die Stimmung im Team?

Kern: Natürlich ist sie nicht auf dem Höhepunkt. Frust ist da, aber das gehört im Sport dazu. Wichtig ist, dass wir im entscheidenden Moment zusammenhalten und jeder versteht, worum es geht.

Den Anhängern zu versprechen, dass ihr bis zum Ende kämpft, klingt ausgelutscht. Was könnte man ihnen diesmal sagen?

Kern: Ich verstehe, dass die Fans solche Worte irgendwann nicht mehr hören können. Wir wissen, dass wir besser sein müssen und vor allem besser sein können. Jeder im Team will zeigen, dass wir brennen, die nächsten Punkte in der Nordstadthölle zu behalten.

 Zweifelt der Coach auch an seinen eigenen Entscheidungen?

Lahme: Zweifeln ist absolut fehl am Platz, jedoch ist eines auch klar: Ich hinterfrage ständig meine Entscheidungen – egal ob bei Sieg oder Niederlage. Das gehört einfach dazu und hilft mir auch, besser zu werden. Wenn man am nächsten Tag das Spiel im Video schneidet, fragt man sich ständig, wieso man hier nicht anders als Trainer agiert hat. Es ist das gleiche Learning wie bei den Spielern.

Spiel: HG Oftersheim/Schwetzingen – VfL Pfullingen (Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)

Unsere Premium-Partner

Die HG-News. Aus erster Hand.

Du willst regelmäßig über HG-News informiert werden? Registriere Dich jetzt für den kostenlosen HG-Newsletter. Du kannst Dich jederzeit kostenlos wieder abmelden.