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Derby-Sieg verschenkt

Jugend-Bundesliga Handball: Oftersheim/Schwetzingen gibt gegen Friesenheim/Hochdorf Punkt ab

Mit 32:32 (15:16) trennten sich die A-Jugend-Bundesliga-Handballer der HG Oftersheim/Schwetzingen von jenen der HSG Friesenheim/Hochdorf und verzeichnen damit ihren ersten Zähler in der laufenden Pokalrunde. Doch letztlich war es ein verschenkter Sieg, der mögliche Erfolg wurde in den letzten Minuten quasi weggeworfen, hatte der Gastgeber doch rund zwei Minuten vor Ende noch mit drei Toren Vorsprung geführt.

Entsprechend ernüchter fiel auch das Fazit von Trainer Justin Hahne aus: „Das war ein verlorener Punkt für uns, eine gefühlte Niederlage.“ Er ging auch ein wenig ins Detail: „In der ersten Halbzeit haben wir uns nur selten an unseren taktischen Plan in der Abwehr gehalten.“ Dennoch blieb es ein offenes Spiel gegen die Pfälzer, die teilweise mit einer sehr weiten 5:1-Deckung agierten, mit wechselnden Vorteilen (3:4, 7:5, 10:7, 13:13). Den Unterschied machte HG-Torwart Tim Rabe aus, der seine Mitstreiter im Spiel hielt – und auch zwei Siebenmeter – die ab und an den gegnerischen Kasten verfehlten.

Diese durchaus noch günstige Ausgangslage wurde nach der Pause auch genutzt. „Unsere Abstimmung in der Deckung hat sich in der zweiten Halbzeit deutlich gebessert, deshalb führten wir nicht unverdient mit vier Toren Differenz“, urteilte der HG-Coach. Seine Jungs hatten binnen rund zehn Minuten ein 24:20 herausgeworfen, was Friesnheim/Hochdorf zur Auszeit zwang. Jetzt kam auch ein wenig Derbystimmung auf dem Feld und den Rängen auf, der Vorsprung blieb aber konstant, bis nach etwa weiteren zehn Minuten bei einer Unterzahl sich Unruhe breitmachte inklusive einiger Ballverluste (27:26). Hahne und sein Co-Trainer Christoph Lahme versuchten mittels Time-out Hektik aus dem System zu nehmen, forderten klare Aktionen ein. „Da ging uns auch ein wenig die Luft aus“, meinte Hahne mit Blick auf seinen etwas dezimierten Kader. 

Die Schadenbegrenzung gelang zunächst nur bedingt, aber nach dem 29:28  (53.) und einem folgenden 31:28 (57.) sah der Hausherr der Oftersheimer Karl-Frei-Halle eigentlich schon fast wie der sichere Sieger aus, ebenso eine Zeigerumdrehung später beim 32:29. Es folgten 130 Sekunden, die die meisten aus dem Oftersheim/Schwetzinger Lager am liebsten aus ihrem Gedächtnis verbannen würden. Oder wie es ein Elternvertreter formulierte: „Ich hätte auch nicht geglaubt, dass ich das Österreichspiel binnen 24 Stunden noch einmal erleben muss.“ Es waren drei Ballverluste der HG zu notieren, während die HSG – im Angriff nun mit sieben Mann agierend – vorne traf. „In den letzten fünf Minuten leisteten wir uns zu viele individuelle Fehler, die uns den Punkt kosteten“, wollte Hahne aber nicht nur kritisieren: „Insgesamt war es eine Leistungssteigerung, darauf lässt sich jetzt aufbauen.“

Vielleicht war insgesamt das HG-Spiel auch zu wenig variantenreich, um früher eine Entscheidung herbeizuzwingen. Fast alle Treffer entstanden durch Aktionen im Rückraum (inklusive Kreis), während der Gast von allen Positionen – auch über die Außenspieler – Gefahr ausstrahlte.

HG: Rabe, Sommer; Eden (6), Diesterweg (2), Hepp, Grub (6), Schroiff, Huljak, Auth (2), Schmid (8), Nauß (1), Maurer (7/4). mj

Bild: Sigfried Brombach

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2. September 2025

B1: Härtetest und Feinschliff beim Turnier „Emsdettener Wanne“

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B1: Härtetest und Feinschliff beim Turnier „Emsdettener Wanne“

Zwei Wochen nachdem die Mannschaft von der HG Oftersheim/Schwetzingen nach wiederum zweiwöchiger Regenerationspause ihr Training aufgenommen hatte, machte sich die illustre „Reisegruppe JBLH B1“ in mehreren Kleinbussen auf den Weg zum anspruchsvollen Turnier in Emsdetten.

Wie immer war die sogenannte Förster-Sirene aus dem mitgereisten Elternkreis das eindrucksvolle Signal, um in das Spiel zu starten . . . und gleich in der ersten Partie hatte die Kurpfälzer es mit einem körperlich und spielerisch sehr starken ATSV Habenhausen – ebenfalls Jugend-Bundesliga-Handball im Norden – zu tun. Dies war mit Sicherheit die herausforderndste Begegnung der Vorrunde. Mit einer sehr offensiven 3:2:1-Deckung stressten die Habenhausener gleich von Anfang an das HG-Team und es geriet relativ schnell mit drei und vier Toren in Rückstand. Und genau das wollten das Trainerteam Jonah Fassunge / Florian Schwarz von diesem Turnier: stressige Situationen und die Reaktion der Mannschaft darauf, um gut vorbereitet in die Saison zu gehen.

Und die Mannschaft reagierte: durch spielerische Elemente kämpfte sich das Team Tor um Tor heran, mit einer offenen Manndeckung gelangen zwei Ballgewinne und es stand Unentschieden. 15 Sekunden vor Schluss hatte die HG Pech mit dem finalen Wurf. Im Gegenzug erzielte Habenhausen dann mit dem Schlusspfiff den Siegtreffer. Schade für das Oftersheim/Schwetzinger Team, das einen großen Kampfgeist an den Tag gelegt hatte.

Nach diesem echten Härtetest dachten die mitgereisten Eltern, die B2 des TV Emsdetten wäre einfacher zu bespielen, aber weit gefehlt. Eine technisch und spielerisch gut eingestellte Mannschaft forderte die HG-Jungs, die gleich wieder in den Rückstand gerieten, erneut reagierten und kurz vor Ende das Spiel drehten. Dabei kämpfte das Gäste-Team sowohl gegen die heimische Zuschauerübermacht als auch gegen ein paar wenige Schiedsrichterentscheidungen. Auch diese Spielsituationen werden dem Team in der bevorstehenden Saison in bestimmten Druckphasen helfen. Die HG setzte dann ihre doch größere Klasse durch und ging mit 14:13 als Sieger vom Platz und es folgte mit dem 20:8 gegen die Turnerschaft St. Tönis ein eher einfaches Spiel.

Im letzten Gruppenspiel bekam es das HG-Team mit dem HBV Jena zu tun und kämpfte mit einigen Unwägbarkeiten; kein gutes Passspiel, immer mal wieder falsche Entscheidungen und auch im Abwehr- und Torwartspiel war durchaus Steigerungspotenzial zu sehen. So ging das Spiel, das es unbedingt gewinnen wollte, zur Enttäuschung der Trainer und der Eltern mit 17:19 verloren.

Den Teamabend verbrachte die Mannschaft in der Jugendherberge Tecklenburg. Das Trainerteam hatte – nach der Verpflegung an speziellen Grillstationen – hierfür einiges vorbereitet. Es war aber sowieso das gesamte Wochenende über zu erkennen, dass hier eine ehrgeizige und intakte Mannschaft darauf brennt, in die Runde zu starten.

Durch die Niederlage gegen Jena war es am Sonntagmorgen ohnehin ein schwieriges Unterfangen, noch das Halbfinale zu erreichen, zumal auch einige Spieler angeschlagen und nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren. Gegen den GSV Eintracht Baunatal erspielte sich die Mannschaft nochmal einen 17:8-Sieg, aber im abschließenden Playoff-Spiel gegen JSG Köln war der Aderlass zu groß und „die Luft irgendwie raus“. Oftersheim/Schwetzingen verlor deutlich mit 5:15.

Das Trainerteam zog am Ende ein positives Fazit des Turniers: „Wir wollten Stresssituationen für unser Team und wollten sehen, wie unsere Mannschaft darauf reagiert“, meinte Jonah Fassunge als Resümee des Turniers und Florian Schwarz ergänzte „Jetzt wissen wir ganz genau, woran wir noch arbeiten müssen und der Feinschliff erfolgt in den kommenden zwei Wochen vor dem Start in die Saison“. Beiden Trainern galt ein besonderer Dank der HG-Verantwortlichen für engagierte drei Tage auf diesem tollen Turnier. Bis zum Start in die Bundesliga-Runde gilt es jetzt, die angeschlagenen Spieler regenerieren zu lassen und fit zu bekommen Dann wird die Mannschaft gut vorbereitet zum Klang der Förster-Sirene in die JBLH starten.   /va

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