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Nachquali im Urlaubsort – mit anschließender Karaoke-Party

Sonntag, den 7. Mai 2023, 5.30 Uhr Abfahrt an der Karl-Frei-Halle für die männliche A2 der HG Oftersheim/Schwetzingen zum Nachqualifikations-Turnier für die Baden-Württemberg-Oberliga (BWOL).

Fühlte sich ein bisschen an wie die Abreise vor einem Kurztrip in den Campingurlaub – nur ohne Natur und Zelt, statt dessen mit Handball-Halle, schlechter Luft und ohne Übernachtung. Als sich die erste Unruhe im Bus gelegt hatte, und schläfrige Ruhe einkehrte, kamen Erinnerungen an die letzte Busfahrt mit der damaligen männlichen B1 auf. Damals musste der Bus noch einmal kurz nach dem Start umdrehen, weil jemand seinen Corona-Impfnachweis vergessen hatte. Irgendwie ganz schön weit weg. Zum Glück.

Weit weg war auch der Zielort der aktuellen Reise – Wangen im Allgäu nicht unweit vom Bodensee. Ausgespielt wurde die sogenannte „Nachrücker-Liste“ mit den Plätzen 3 bis 7 für die BWOL. Also all jene Mannschaften, die den dritten Platz in ihrer Einstiegsqualifikations-Gruppe (A bis F) am 1. Mai belegt hatten, und sich somit nicht direkt für die BWOL qualifiziert hatten. Aufgrund der kurzfristigen Absage des Teams aus Schutterwald, wurden die ursprünglich geplanten zwei Teil-Gruppen zusammengelegt und der Austragungsort festgezurrt.

Beginnend an diesem bis hin zum Wochenende des 10. und 11. Juni spielen die hiesigen Bundesliga-Aspiranten zunächst gemeinsam mit jenen aus Bayern, die letzten Plätze für die A-Jugend-Bundesliga, erst in einer überregionalen und dann bundesweiten Qualifikationsrunde aus. Je nachdem, aus welchem Bundesland die Mannschaften kommen, die sich dann final für die Bundesliga qualifizieren und somit Plätze in der Oberliga freigeben, rücken aus der dazugehörigen Nachrücker-Liste die bestplatzierten in die entsprechende Oberliga auf. Die Erfahrung der letzten Jahre habe gezeigt, dass der dritte Nachrücker häufig in die BWOL gerutscht ist, der vierte Platz hingegen eher selten, ergaben die Recherchen von Trainer Carsten Menz. So oder so, für die Jungs aus Oftersheim und Schwetzingen gab es nichts zu verlieren, denn die Badenliga-Teilnahme war schon gesichert. Wichtiger war es aus Sicht von Menz, „den Jungs die wichtige Möglichkeit zu geben, auf so einem Niveau Erfahrungen zu sammeln“.

Dicker Daumen hoch, Axel! 😉

Für das Team um Carsten Menz und Marcel Quindt bedeutete es dennoch, noch einmal richtig Gas zu geben und möglichst weit oben in der Tabelle zu landen, um sich vielleicht doch noch Chancen für das Aufrücken in die BWOL sichern zu können. Für Betreuer Frank Schreiber jedoch hieß es vor allem, kurzfristig ein Busunternehmen zu finden, das allesamt nur ein paar wenige Tage später fast ans andere Ende von Baden-Württemberg fahren sollte. Keine ganz leichte Aufgabe, aber sehr gut hinbekommen! Überraschungsgast der Reise war Alexander Bender, der die A2 letzte Saison zusammen mit Carsten Menz geleitet hatte. Er hatte es sich nicht nehmen lassen, die Jungs zu begleiten und das Turnier auch an diesem Tag zu verfolgen. Auch für all die mitgereisten Eltern, denn die HG stellte die mit Abstand größte und lauteste Zuschauergruppe.

Ankunft dann pünktlich kurz vor Turnierbeginn um 10 Uhr. Erwartete Gegner dieses Turniers waren die SG Leutershausen, gegen die die HG noch zwei Wochen zuvor ein Testspiel erfolgreich absolviert hatte, sowie die MTG Wangen, der TV Plochingen und die HSG Kinzigtal. 

Im ersten Spiel der HG gegen den TV Plochingen, steckte den Jungs noch merklich die Fahrt in den Knochen. Alles lief ein wenig langsamer und zäher ab als gewohnt und viele Unkonzentriertheiten führten zu vielen unnötigen Ballverlusten im Angriff. Plochingen, das im Grunde fast komplett mit jungem Jahrgang angetreten war, und das somit den HG-Spielern des Jahrgangs 2006 aus der B-Jugend-BWOL eigentlich bekannt war, rang dem Team Menz/Quindt ein Unentschieden ab (18:18/12:10 zur Halbzeit für die HG).

Die zweite Partie bestritt die A2 gegen „die Erste“ aus Leutershausen. Es fühlte sich zwar zunächst ein bisschen wie ein Heimspiel an, schließlich kennt man sich, doch irgendwie kippte nach vielen Unterbrechungen und Hinausstellungen ein wenig die Stimmung und endete in einer unschönen Szene mit einer Rot-Blauen Karte (9. Minute) um einen ehemaligen Spieler der HG, der inzwischen bei der SG Leutershausen Tore erzielt. Trotz vieler technischer Fehler, Fehlwürfen und Fangfehlern retteten die HG-Jungs den Vorsprung von einem Tor aus der Pause (7:6) bis zum Abpfiff. Endstand 13:12. Bitter auch deshalb, weil sämtliche Aktionen gut vorbereitet waren. Manchmal war es nur der letzte Pass, der nicht gelang oder nicht gefangen wurde. Oder der Wurf aufs Tor, nach einem Wackler, Kreuzen oder Wechsel, der einfach nicht sein Ziel finden wollte. Es war so ein bisschen wie angezogene Handbremse.

Das darauffolgende Match gegen die HSG Kinzigtal möchten vermutlich alle Beteiligten einfach nur aus dem Kopf und den Erinnerungen streichen. Gegen einen schwachen Gegner und nach Ansicht von Torwarttrainerin Daniela Oschatz „leider ein ebenso schwaches Schiedsrichtergespann, taten wir uns unsäglich schwer“. Vielleicht spielte auch die Ansage von Carsten Menz vor der Partie eine Rolle, als er in der Kabine einen Sieg mit 14 Toren Unterschied forderte, um den ersten Tabellenplatz noch zu erreichen. Wer weiß das schon. Jedenfalls stand am Ende eine mehr als unglückliche 16:17-Niederlage zu Buche, nachdem die HG zur Halbzeit noch mit drei Toren geführt hatte (9:6). Am Ende bleibt der Eindruck, dass „diese Mannschaft, hätte sie ihr Potenzial wie am 1. Mai abgerufen, sicherlich nicht verloren, sondern mehr als deutlich gewonnen hätte“, war die Meinung der mitgereisten Zuschauer. Die Trainer konnten dem nur zustimmen.

Als der Druck dann weg war, zeigte die HG Oftersheim/Schwetzingen noch einmal gegen die MTG Wangen,  dass sie nicht nur kämpfen, sondern auch sämtliche Kräfte mobilisieren kann, wenn es nötig ist. In der letzten Partie des Tages, die um 19 Uhr bestritten wurde, erkämpfte sich die HG nach einem sehr langen und anstrengenden Tag einen versöhnlichen Turnierabschluss mit einem Sieg (14:12) gegen die Hausherren (6:6 zur Pause). Die Entscheidung über die Spielklasse, in der die männliche A2 antreten wird, fällt nun final am 10./11. Juni – oder auch früher im negativen Fall.

Das Trainer-Team Menz, Quindt und Oschatz jedenfalls zeiht eine positive Bilanz aus den zwei Turniertagen. Es weiß, „dass dies eine sehr anstrengende Woche mit acht schweren Spielen war, die jedoch für die sportliche Entwicklung und die Motivation der Jungs von unschätzbarem Wert ist“, resümierte Menz. „Wir haben es uns nicht leicht gemacht und alle 20 Spieler zum Einsatz gebracht, was keine Selbstverständlichkeit ist und nur von einem mutigen, risikobereiten und absolut ausbildungsorientierten Trainer-Team ermöglicht wird“ ist Menz überzeugt. Er ergänzt: „Klar sind wir auch mächtig stolz auf die A2, welche ja nun erst vor etwas mehr als einem Jahr wieder ins Leben gerufen wurde“. Und „Neuling“ Marcel Quindt ist überzeugt: „Hier entsteht was ganz Besonderes, aber das wusste ich auch schon vorher“.

Etwas ganz Besonderes war in jedem Fall auch die Busfahrt nach Hause. Leider können Worte nicht wiedergeben oder auch nur annähernd vermitteln, was los war, als plötzlich die Musik-Box im hinteren Teil des Busses laut aufgedreht wurde, Niklas Kollmer aufstand und „Another Love“ von Tom Odell anstimmte. Der ganze Bus grölte mit, inklusive einiger Eltern. Danach waren nach und nach alle mal dran und durften ihren Lieblingssong performen, auch die Coaches und die Trainer-Frauen, inklusive Axel. Als der Akku der Musik-Box dann endlich nach gut der Hälfte der Strecke versagte, war hinten im Bus die Luftfeuchtigkeit auf Sauna-Niveau. Da verwunderte es nicht, dass es plötzlich schallte: „Ey, da tropft es von der Decke“! Bestes Teambuilding ever! Nun heißt es noch einmal Daumen drücken und die Ergebnisse der JBLH-Qualifikationsturniere abwarten.

Zum HG-Team gehören (ausnahmsweise) in alphabetischer Reihenfolge: Julius Angel, Luka Babunski, Luc Baumgärtner, Nils Bräunling, Simon Drees, Lukas Hepp, Paul Horvath, Moritz Kiesel, Niklas Kollmer, Fabian Menz, Jeremie Meyer, Allan Mikulcic, Dario Lang, Oliver Oschatz, Wilhelm Pflaumbaum, Kai Plettenberg, Silas Quindt, Jonas Schmid, Leon Schreiber, Cameron Villa Apps, Philipp Walter, Rafael Weisbrod.

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2. September 2025

B1: Härtetest und Feinschliff beim Turnier „Emsdettener Wanne“

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B1: Härtetest und Feinschliff beim Turnier „Emsdettener Wanne“

Zwei Wochen nachdem die Mannschaft von der HG Oftersheim/Schwetzingen nach wiederum zweiwöchiger Regenerationspause ihr Training aufgenommen hatte, machte sich die illustre „Reisegruppe JBLH B1“ in mehreren Kleinbussen auf den Weg zum anspruchsvollen Turnier in Emsdetten.

Wie immer war die sogenannte Förster-Sirene aus dem mitgereisten Elternkreis das eindrucksvolle Signal, um in das Spiel zu starten . . . und gleich in der ersten Partie hatte die Kurpfälzer es mit einem körperlich und spielerisch sehr starken ATSV Habenhausen – ebenfalls Jugend-Bundesliga-Handball im Norden – zu tun. Dies war mit Sicherheit die herausforderndste Begegnung der Vorrunde. Mit einer sehr offensiven 3:2:1-Deckung stressten die Habenhausener gleich von Anfang an das HG-Team und es geriet relativ schnell mit drei und vier Toren in Rückstand. Und genau das wollten das Trainerteam Jonah Fassunge / Florian Schwarz von diesem Turnier: stressige Situationen und die Reaktion der Mannschaft darauf, um gut vorbereitet in die Saison zu gehen.

Und die Mannschaft reagierte: durch spielerische Elemente kämpfte sich das Team Tor um Tor heran, mit einer offenen Manndeckung gelangen zwei Ballgewinne und es stand Unentschieden. 15 Sekunden vor Schluss hatte die HG Pech mit dem finalen Wurf. Im Gegenzug erzielte Habenhausen dann mit dem Schlusspfiff den Siegtreffer. Schade für das Oftersheim/Schwetzinger Team, das einen großen Kampfgeist an den Tag gelegt hatte.

Nach diesem echten Härtetest dachten die mitgereisten Eltern, die B2 des TV Emsdetten wäre einfacher zu bespielen, aber weit gefehlt. Eine technisch und spielerisch gut eingestellte Mannschaft forderte die HG-Jungs, die gleich wieder in den Rückstand gerieten, erneut reagierten und kurz vor Ende das Spiel drehten. Dabei kämpfte das Gäste-Team sowohl gegen die heimische Zuschauerübermacht als auch gegen ein paar wenige Schiedsrichterentscheidungen. Auch diese Spielsituationen werden dem Team in der bevorstehenden Saison in bestimmten Druckphasen helfen. Die HG setzte dann ihre doch größere Klasse durch und ging mit 14:13 als Sieger vom Platz und es folgte mit dem 20:8 gegen die Turnerschaft St. Tönis ein eher einfaches Spiel.

Im letzten Gruppenspiel bekam es das HG-Team mit dem HBV Jena zu tun und kämpfte mit einigen Unwägbarkeiten; kein gutes Passspiel, immer mal wieder falsche Entscheidungen und auch im Abwehr- und Torwartspiel war durchaus Steigerungspotenzial zu sehen. So ging das Spiel, das es unbedingt gewinnen wollte, zur Enttäuschung der Trainer und der Eltern mit 17:19 verloren.

Den Teamabend verbrachte die Mannschaft in der Jugendherberge Tecklenburg. Das Trainerteam hatte – nach der Verpflegung an speziellen Grillstationen – hierfür einiges vorbereitet. Es war aber sowieso das gesamte Wochenende über zu erkennen, dass hier eine ehrgeizige und intakte Mannschaft darauf brennt, in die Runde zu starten.

Durch die Niederlage gegen Jena war es am Sonntagmorgen ohnehin ein schwieriges Unterfangen, noch das Halbfinale zu erreichen, zumal auch einige Spieler angeschlagen und nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren. Gegen den GSV Eintracht Baunatal erspielte sich die Mannschaft nochmal einen 17:8-Sieg, aber im abschließenden Playoff-Spiel gegen JSG Köln war der Aderlass zu groß und „die Luft irgendwie raus“. Oftersheim/Schwetzingen verlor deutlich mit 5:15.

Das Trainerteam zog am Ende ein positives Fazit des Turniers: „Wir wollten Stresssituationen für unser Team und wollten sehen, wie unsere Mannschaft darauf reagiert“, meinte Jonah Fassunge als Resümee des Turniers und Florian Schwarz ergänzte „Jetzt wissen wir ganz genau, woran wir noch arbeiten müssen und der Feinschliff erfolgt in den kommenden zwei Wochen vor dem Start in die Saison“. Beiden Trainern galt ein besonderer Dank der HG-Verantwortlichen für engagierte drei Tage auf diesem tollen Turnier. Bis zum Start in die Bundesliga-Runde gilt es jetzt, die angeschlagenen Spieler regenerieren zu lassen und fit zu bekommen Dann wird die Mannschaft gut vorbereitet zum Klang der Förster-Sirene in die JBLH starten.   /va

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