
Starke Staffel mit viel Qualität
In der vergangenen Spielzeit sorgte das HG-Drittliga-Team für einige Gefühlswallungen mit Ausschlägen in alle Richtungen. Da gab es die Vorrunde mit mancher Pleite und nur wenigen, dafür umso spektakuläreren positiven Ausreißern. Dann folgten die Abstiegsduelle, die so souverän gemeistert wurden, dass der Klassenerhalt trotz der Vorbelastung von minus vier Punkten niederlagenfrei mit der Tabellenführung eingefahren wurde.
Starke Staffel mit viel Qualität
In der vergangenen Spielzeit sorgte das HG-Drittliga-Team für einige Gefühlswallungen mit Ausschlägen in alle Richtungen. Da gab es die Vorrunde mit mancher Pleite und nur wenigen, dafür umso spektakuläreren positiven Ausreißern. Dann folgten die Abstiegsduelle, die so souverän gemeistert wurden, dass der Klassenerhalt trotz der Vorbelastung von minus vier Punkten niederlagenfrei mit der Tabellenführung eingefahren wurde.
Eine Wiederholung dieser emotionalen Achterbahnfahrt wünscht sich natürlich niemand, ausgeschlossen ist sie jedoch keineswegs. Andererseits: Die Mannschaft hat keinen großen Umbruch erfahren, kann auf den Großteil ihrer arrivierten Kräfte setzen. So bringen viele von ihnen trotz ihres noch immer sehr jungen Alters schon einige Drittliga-Erfahrung mit.
Reichlich Erfahrung in der 3., 2. und 1. Liga weist der neue HG-Cheftrainer Thorsten Schmid auf. Zu seinen Trainerstationen gehörten unter anderem die SG Wallau/Massenheim, TuSpo Obernburg, HSG Frankfurt, TSG Münster, HSG Bensheim/Auerbach oder zuletzt MSG Groß-Bieberau/Modau. Der Landestrainer in Hessen und Referent im Bereich Aus- und Weiterbildung beim Deutschen Handball-Bund (DHB) trainierte auch schon diverse Auswahlmannschaften. Zu seinen größten Erfolgen gehören der Aufstieg mit der HSG Bensheim/Auerbach in die 1. Bundesliga Frauen und Platz 4 mit der Juniorinnen-Nationalmannschaft bei der WM 2014.
Bei der HG soll nicht nur das Drittligateam von Schmids Expertise profitieren. „Ich habe hier die Möglichkeit, mich voll einzubringen und Dinge zu verändern“, sagt der A-Lizenz-Inhaber. „Wir wollen hier perspektivisch etwas entwickeln.“
Jetzt ging es aber erst einmal darum einen Vorbereitungsplan auszutüfteln und umzusetzen – sowohl im athletischen wie im spielerischen Bereich. Zum Beginn der Saison ist er durchaus zufrieden. Denn die Jungs zogen mit, zeigten viel Einsatzbereitschaft und Teamgeist. Die guten spielerischen Auftritte zum Beispiel beim Turnier in Heddesheim oder vor eigenem Publikum beim Patrick-Lengler-Cup bestätigten ihn in seiner Vorgehensweise.
Außerdem wurde der Kader von der sportlichen Führung um Martin Schmitt und Teammanager Simon Förch deutlich breiter aufgestellt, umfasst jetzt 19 Köpfe. Jede Position ist mindestens doppelt besetzt. Hinzu kamen neben den Rückkehrern Dymal Kernaja und Alexander Leibnitz einige Talente aus dem letztjährigen A-Jugendbundesliga-Team, die sich zumindest, was den neuen Co-Trainer in dieser Mannschaft angeht, nicht sonderlich umstellen müssen. Denn mit A1-Coach Christoph Lahme ist die Schnittstelle zum Nachwuchs-Unterbau bestens besetzt. Ebenso hat er einen direkten Draht zum Team der „Ib“, dem Perspektivteam.
Wie die Saison abgeschlossen werden soll, darüber herrscht im gesamten Team doch eine gewisse Einigkeit. Trocken und nüchtern „Klassenerhalt“ oder ähnlich Konservatives fordern vor allem jene, die die Anspannung und den Druck der vergangenen Klassenverbleibsrunde selbst am eigenen Leib verspürt haben oder auf andere Erfahrungswerte zurückgreifen können. Nur wenig unterscheiden sich davon die Ansichten der aufstrebenden jungen Akteure, die zusätzlich die persönliche Weiterentwicklung in den Mittelpunkt stellen.
Genau hier liegt auch der Ansatz von Schmid, der gerne jeden individuell, aber auch das Team in seiner Gesamtheit voranbringen möchte. So soll etwas für die Zukunft entstehen und weiterentwickelt werden, was hier zwischen Karl-Frei- und Nordstadthalle schon lange am Gedeihen ist.
Was kommt auf Schmid & Co. zu?
Der geneigte HG-Fan muss sich für die Vorrunde dieser Spielzeit ein wenig umorientieren, was die gegnerischen Mannschaften angeht. Die Namen mögen alle geläufig sein, aber es fehlen doch einige Begleiter aus den letzten Jahren. Die Teams auf der anderen Rheinseite spielen größtenteils in einer anderen Staffel. Und auf baden-württembergischem Terrain ist mancher wie der TVG Großsachsen oder die TGS Pforzheim in der Oberliga verschwunden (ebenso Blaustein, Plochingen, Söflingen).
Zählt man jedoch auf, wer alles geblieben oder zurückgekehrt ist, gelangt man schnell in der Kreis der üblichen Verdächtigen, die vorne mitspielen könnten. Die meisten Kilometer muss die HG zum TuS Fürstenfeldbruck zurücklegen, der seinen früheren Ausflug in die Zweitklassigkeit wohl nicht bereut. Verpflichtungen wie jene des Ex-Bundesligaakteurs Jonas Link lassen erahnen, dass die Lust auf höhere Gefilde noch vorhanden ist. Dies könnte auch für die SG Pforzheim/Eutingen gelten, die zuletzt erst knapp in der letzten Runde an Potsdam gescheitert ist und den Aufstieg verpasste.
Immer zu beachten wegen ihres großen Potenzials sind auch die jeweiligen zweiten Mannschaften der Bundesligisten Rhein-Neckar-Löwen und HBW Balingen-Weilstetten. Bei HBW II ist jetzt mit Mika Schüler (vormals Großsachsen und Jugend-Bundesliga Friesenheim) ein bekanntes Gesicht zusätzlich auf der Mitte anzutreffen.
Nach oben tendieren (und bekennen sich auch dazu) gerne württembergische Teams wie der VfL Pfullingen, der TSB Horkheim, der HC Oppenweiler/Backnang oder der südbadische TV Willstätt ebenso wie HG-Derby-Gegner SG Leutershausen, dem allerdings sein Kapitän Niklas Ruß abhandengekommen ist. Nur jeweils die beiden Staffelersten dürfen am Aufstiegsgeschehen partizipieren.
Klar ist jedoch durch die Staffelkonfiguration, dass mindestens drei der vierzehn Mannschaften direkt nach Ende der Vorrunde in die Baden-Württemberg-Oberliga absteigen werden. Dies kann auch einige der vorgenannten in Bedrängnis bringen. Die Elftplatzierten aller fünf Drittligastaffeln werden die restlichen vier Absteiger ermitteln. Natürlich wollen auch der SVS Kornwestheim, SG Köndringen/Teningen, TSV Neuhausen auf den Fildern und der TV Sandweier nichts mit der Abstiegsregion zu tun haben. Allen winkt aber auch ein vorzeitiges Rundenende nach 26 Spieltagen (von Platz 5 bis 10) oder der Ligapokal für die Ränge 3 und 4.
Es findet also noch einmal eine Art Übergangssaison statt, um anschließend wieder in den Vor-Corona-Modus zurückkehren zu können. Fest steht jedenfalls, dass die Teams in dieser Südstaffel viel Qualität aufweisen und sich die Handballfans auf eine hochinteressante und spannende Saison freuen dürfen.
Aufgebot Saison 2022/23
Nr. | Vorname | Nachname | Geburtsdatum | Position | Größe | Gewicht | Bei HG seit |
1 | Maximilian | Herb | 24.09.1999 | TW | 190 | 105 | Eig. Jugend |
2 | Max | Barthelmeß | 28.11.1999 | LA | 180 | 80 | Eig. Jugend |
3 | Moritz | Schulz | 08.04.2003 | LA | 188 | 80 | Eig. Jugend |
7 | Christian | Wahl | 01.01.1991 | R | 183 | 86 | 2020 |
8 | Marc | Kern | 04.01.2003 | K | 194 | 99 | Eig. Jugend |
9 | Lukas | Sauer | 25.10.1995 | RM | 182 | 86 | 2016 |
10 | Niklas | Krämer | 06.03.1999 | K / RM | 193 | 99 | Eig. Jugend |
12 | Benedikt | Müller | 07.06.1992 | TW | 190 | 99 | 2019 |
13 | Kevin | Suschlik | 29.06.1999 | RR / RA | 193 | 90 | 2017 |
21 | Florian | Burmeister | 20.04.1997 | RL / RM | 196 | 90 | 2019 |
23 | Paul | Stier | 22.08.1998 | RA | 196 | 85 | 2021 |
24 | Dymal | Kernaja | 24.08.1995 | RM / RL | 183 | 96 | Eig. Jugend |
29 | Leon | Haase | 02.02.2002 | RR / RA | 183 | 88 | Eig. Jugend |
35 | Felix | Rothardt | 09.08.2003 | RR / RA | 188 | 82 | Eig. Jugend |
41 | Jannik | Geisler | 26.04.1997 | K | 189 | 111 | Eig. Jugend |
66 | Alexander | Leibnitz | 15.02.1998 | RR | 186 | 90 | Eig. Jugend |
71 | Till | Nasgowitz | 07.07.2003 | RL | 190 | 95 | Eig. Jugend |
77 | Frederik | Fauerbach | 03.06.2000 | TW | 190 | 93 | Eig. Jugend |
85 | Tim | Kusch | 11.05.1999 | RA | 186 | 78 | 2022 |